Irisches Weiderind g.g.A
Als „Irisches Weiderind“ (g.g.A.) gekennzeichnete Rinder müssen auf der Insel Irland geboren, mit Gras großgezogen, getötet, geschlachtet, gekühlt und zerlegt werden. Im Laufe des Lebens müssen die Rinder durchschnittlich 220 Tage pro Jahr auf der Weide verbringen. Das Futter muss zu mindestens 90 % aus Gras bestehen. Dabei handelt es sich vorrangig um Weidegras, im Winter dann um konserviertes Gras (Heu, Silage).
Stiere und Färsen bis zu 36 Monaten mit einer besseren Handelsklasse als O- und einer Fettzahl zwischen 2+ und 4+ sind geeignet. Auch Schlachtkühe bis zu 120 Monaten mit einer besseren Handelsklasse als O+ und einer Fettzahl zwischen 2+ und 5+ kommen in Frage.
Das Fleisch muss mindestens 48 Stunden, bei den Hintervierteln 72 Stunden lang reifen. Jedes Tier muss beurteilt werden, um sicherzustellen, dass es dem Grasfutter-Standard entspricht.
Die Beurteilungen im Hinblick auf „Irisches Weiderind“ (g.g.A.) erfolgen entsprechend dem Zucht- und Verarbeitungskonzept von Bord Bia, das die international anerkannten Standards erfüllt, und die streng und unabhängig vom Sustainable Beef and Lamb Assurance Scheme (Sicherungskonzept für nachhaltige Rinder- und Lämmerzucht) geprüft werden (SBLAS).
Tradition und Wissenschaft
Die besondere Abhängigkeit Irlands von der grasbasierten Landwirtschaft, die auf dem starken Graswachstum beruht, ist seit Jahrhunderten anerkannt. Das milde Klima und die häufigen Regenfälle ermöglichen es den Rinderherden, bis zu 300 Tage pro Jahr auf den saftigen Weiden zu grasen.
Seit Langem ist die Rinderaufzucht Bestandteil der irischen Wirtschaft und der ländlichen Gemeinden. Die von Familien betriebenen Farmen sind eher klein oder mittelgroß. Der Betrieb besteht normalerweise aus ca. 50 Tieren und 3.000 Quadratmetern Land pro Tier. Somit können die Landwirte ihre Herden immer im Auge behalten.
Die irischen Rinder haben ein wohlbehütetes Leben mit wenig Stress. Bei Transporten beträgt der Weg stets nur wenige Kilometer, generell weniger als zwei Stunden.
Die Betriebe sowie ihre Zuchttechniken werden von Generation zu Generation weitergegeben. Die traditionellen Kenntnisse werden durch modernste Techniken und Wissenschaften ergänzt. Jedes Tier der Rinderherde kann online in Echtzeit ab der Geburt bis zur Schlachtung, Verarbeitung und Verpackung zurückverfolgt werden.
Die Genomforschung hat die Rinderzucht auf revolutionäre Weise erweitert. Da der nationale Zuchtbestand in Irland genotypisiert wird, kann das Tierpotenzial früher und präziser bestimmt werden. Neue, wirtschaftlich begünstigende Eigenschaften können identifiziert werden, was zu ständigen Verbesserungen der Fleischqualität, der Rentabilität und der Nachhaltigkeit führt, wodurch wiederum das weltweite Ansehen des „irischen Weiderinds“ gestärkt wird.
Ein besonderer Rinderbestand
Die irische Fleischrinderherde unterscheidet sich grundlegend von anderen Rinderzuchten. Sie entstand aus der Kreuzung traditioneller Rinderrassen (z. B. Hereford-, Angus- und Kurzhornrindern) mit Milchkühen (mit besten Muttereigenschaften) sowie kontinentaleuropäischen Fleischrinderrassen (z. B. Limousin, Charolais und Simmental).
Diese irische Kreuzung ist sehr robust und optimal an das Klima und die geographische Lage Irlands angepasst. Zudem bringt sie einen hervorragenden Schlachtkörper, eine gleichmäßigere Fettverteilung und bessere Marmorierung hervor.

Technische Daten
Alle Schlachtkörper der „irischen Weiderinder“ (g.g.A.) müssen einer der folgenden Kategorien entsprechen:
- Die Stiere und Färsen sind bis zu 36 Monate alt. Die Handelsklasse ist besser als O-. Die Fettzahl liegt zwischen 2+ und 4+.
- Die Fleischkühe sind bis zu 120 Monate alt. Die Handelsklasse ist besser als O+. Die Fettzahl liegt zwischen 2+ und 5+.
Die beiden Kategorien müssen aufgeteilt, separat entbeint, verpackt und gekennzeichnet werden. Schlachtkörper mit einem hohen pH-Wert (> 5,8) müssen identifiziert und ausgesondert werden.
Die Schlachtkörper werden dann bewertet, um sicherzustellen, dass ihre Fleischfarbe einem dunklen Kirschrot entspricht und ihr Fettgehalt sahne- bzw. gelbfarben ist.
Frisches und gefrorenes Rindfleisch mit und ohne Knochen ist zulässig. Dazu zählen die Schlachtkörper, Viertel, Teile mit Knochen, knochenlose Teilstücke und Rinderhackfleisch aus diesen Teilstücken und Einzelhandelspackungen.
Die Kennzeichnung „Irisches Weiderind“ (g.g.A.) kann auf Rinderhackfleisch oder gehackten Rindfleischerzeugnissen mit 100 % irischem Weiderind und mindestens 90 % erkennbar magerem Rindfleisch angebracht werden.
Folgende Erzeugnisse, können als vom „irischen Weiderind (g.g.A.) „abgeleitet“ gekennzeichnet werden: Zusammengesetzte Erzeugnisse aus 100 % „Irish Grass Fed Beef“ (Irisches Weiderind) und mindestens 90 % erkennbarem magerem Rindfleisch, hochwertige Schlachtnebenprodukte (Bäckchen, Schwanz, Nierenzapfen und Zunge), die aus geeigneten Kategorien des „Irish Grass Fed Beef“-Bestands stammen.
Irische Rinderbestände - Mehr Auswahl für Ihre Kunden

wird hauptsächlich auf den Weiden familienbetriebener Farmen, die Mitglied eines nationalen irischen Sicherungskonzepts für Nachhaltigkeit sind und alle 18 Monate von unabhängigen Organisation geprüft werden, großgezogen.

aus ausgewählten Viehbeständen, die nachweislich 220 Tage mit mindestens 90 % Gras als Weiderinder und ausschließlich auf der irischen Insel gelebt haben.

sind Rinder, die mit Hilfe von ökologischen landwirtschaftlichen Praktiken erzeugt wurden und als nachhaltig zertifiziert sind.